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Cannabis und Parkinson: Eine persönliche Geschichte

Cannabis und Parkinson: Eine persönliche Geschichte

Name: Steve Wade | Alter: 72 Jahre | Erkrankung: Parkinson | Darreichungsform: Cannabisöl

Vor 18 Jahren wurde bei Steve Wade Parkinson diagnostiziert. In einem gemeinsamen Interview erzählen er und seine Frau die Geschichte, wie ihr gemeinsames Leben trotz der Schwierigkeiten weiterging und wie medizinisches Cannabis dazu beigetragen hat. 

Vom Balkon seines Hauses in Netanya, Israel, kann Steve Wade, 72, auf das Mittelmeer schauen. Die Strandpromenade von Netanya ist schön und ab und zu sieht man ein oder mehrere farbenfrohe Surfbretter am Horizont. Doch Steve war bisher nur einmal am Strand. Unterstützt wurde er dabei von seiner Frau Pamela, 70 Jahre alt.

Vor vierzig Jahren, als das Paar noch in Johannesburg, Südafrika, lebte, machten sie zweimal im Jahr Urlaub in einer Villa am Strand, die Steves Eltern gehörte. Wenn er nicht am Strand war, spielte Steve immer Tennis und Fußball. Nach dem Umzug nach Nordisrael, in den Kibbuz Gesher Haziv in der Nähe von Nahariya, arbeitete Steve als Wachmann und Gärtner. Damals, so glaubt er, haben Chemikalien aus der Luft ihn mit Parkinson infiziert.

Wann wurde bei Ihnen zum ersten Mal Parkinson diagnostiziert?

Pamela: „Ich glaube, das war vor etwa 18 Jahren. Wir saßen beim Arzt und Steves Hand fing wie verrückt an zu zittern. Der Kibbuz feuerte ihn kurz darauf, weil er wegen seiner Rückenprobleme keine Wartungsarbeiten mehr durchführen konnte.“

Konnten Sie weiter arbeiten?

Pamela: „Ich habe nie aufgehört zu arbeiten. Ich habe einen Vollzeitjob in einer gemeinnützigen Organisation für behinderte Menschen und auch Steve arbeitete weiter. Er hatte immer Arbeit. Wirklich schlimm ist es erst seit vier Jahren.“

Was ist geschehen?

Steve: „Früher bin ich 3-4 mal pro Woche Auto gefahren, aber dann wurde mir mein Führerschein weggenommen. Außerdem bekam ich Demenz. Ich habe manchmal Schwierigkeiten, meine Sätze zu Ende zu bringen. Ich kann auch nicht mehr am Haus arbeiten, weil ich die ganze Zeit stürze. Da geht viel Geld für Reparaturen drauf.“

Pamela: „Vor einem Jahr sind wir nach Netanya gezogen und wie man sieht, ist hier alles behindertengerecht gestaltet, mit breiten Fluren und Griffen, sodass er nachts ins Badezimmer gehen kann. Das Problem war, dass er die ganze Zeit gezittert hat, auch in der Nacht. Das war ja wirklich gefährlich. Einmal ist er aus dem Bett gefallen und einmal hat er mich aus Versehen geschlagen.“

Wer hat Cannabis zur Behandlung vorgeschlagen?

Pamela: „Ich habe eine Freundin namens Kate, deren Mann nach einem Autounfall mit Cannabis angefangen hat.“

Was hielten Sie damals von medizinischem Cannabis?

Pamela: „Ich bin total dafür, wenn es jemandem gegen seine Schmerzen hilft und ich weiß, dass Steve unter Schmerzen leidet. Wenn mein Mann nach Schmerzmitteln fragt, weiß ich, dass er sie wirklich braucht. Wenn Cannabis eine Lösung ist, warum sollte man sie nicht nutzen?“

Steve: „Ich war überhaupt nicht dafür. Wo ich herkomme, wird Cannabis als ,dagga’ bezeichnet (Afrikaans für indischen Hanf, der als Betäubungsmittel verwendet wird). Das konsumieren nur Junkies. 

Steve W.

Was würden Sie jemandem in einer ähnlichen Situation raten?

Steve: „Ich war nur ein einziges Mal auf der neurologischen Station im Krankenhaus. Dort habe ich gesehen, wie die Leute zitterten und sabberten. Da dachte ich ,Hier endest du auch, wenn du nichts tust‘. Wenn Sie mich also nach Cannabis fragen, hängt meine Antwort von den Umständen ab. Wenn es hilft und nichts anderes funktioniert, ist es vielleicht einen Versuch wert.“

Haben Sie eine Veränderung Ihres Zustandes oder Ihrer Symptome festgestellt?

Steve: „Ich nehme zwei Tropfen Telixir15-Öl pro Tag. Für mich ist der Hauptvorteil, dass ich endlich aufstehen kann und nicht mehr diese quälenden Rückenschmerzen habe. Ohne die Schmerzen kann ich mich viel besser bewegen.“ 

Pamela: „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie es vorher war! Er hat die ganze Zeit gezittert, auch beim Schlafen. Jetzt können wir die Nacht durchschlafen, ohne dass Steve einen einzigen Anfall hat. Er muss zwar immer noch ab und zu zur Toilette gehen, aber das schafft er wieder allein. Er muss mich nicht mehr aufwecken. Außerdem hat er die ganze Zeit geträumt, dass er fällt und auf dem Boden landet. Jetzt träumt er überhaupt nicht mehr. Er steht nur auf, wenn er zur Toilette muss.“

Haben Sie irgendwelche Nebenwirkungen bemerkt?

Steve: „Mir ist oft übel und ich bin manchmal auch ziemlich müde. Aber ich nehme es ja auch erst seit Kurzem. Sie sollten sich 2-3 Monate Zeit lassen, um sich eine echte Meinung über dieses Medikament zu bilden und erst einmal abwarten, bis es im Blutkreislauf zirkuliert.“ 

Pamela: „Vor einigen Jahren war ich mit unserer Tochter im Ausland und hatte dort eine schwere Panikattacke. Ich konnte einfach nicht aufhören, mir Sorgen um Steve zu machen und ob er alles schafft, wenn ich nicht da bin. Mehrere Panikattacken später beschloss ich, mich zusammenzureißen. Danach habe ich mir mehr Zeit für mich allein genommen, habe Spaziergänge gemacht und uns wieder ein Sozialleben aufgebaut. Wir haben viele schöne Dinnerpartys veranstaltet und seit Kurzem haben wir auch zwei süße Welpen.“

Steve Wade drinks wine

Allerdings müssen Pamela und Steve Steves Zustand kontinuierlich im Auge behalten. Er trägt ein besonderes Armband und wenn es gedrückt wird, wird der Rettungspersonal oder Pamela angerufen. Es gab auch Vorfälle, bei denen ihre Tochter Tracy oder die Nachbarn Hilfe geleistet haben. Besonders dankbar ist das Paar Pamelas Kollege Khaled, der seit Jahren vorbeikommt, um Steve zu massieren und ihm beim Aufstehen aus dem Bett zu helfen. 

Was ist deine Botschaft an Menschen mit einer ähnlichen Erkrankung?

Steve: „Lerne die Bürokratie in deinem Land in- und auswendig.“

Pamela: „Wir hatten großes Glück, denn Bituach Leumi (Israels nationales Versicherungsinstitut) war immer freundlich zu uns, stritt nie über Geld und unterstützt uns finanziell bei der Behandlung. Durch die Legalisierung von medizinischem Cannabis in Israel kommen wir leicht an das Medikament heran, aber wir wissen, dass das in vielen Ländern nicht unbedingt so ist.“

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